Bei Domains unterscheiden sich die Kaufpreise teilweise signifikant: Manche Domains kosten wenige Euro, für andere sind mehrere hundert Euro fällig.
Die Preise sind von verschiedenen Faktoren abhängig: So weiß bspw. nahezu jedes Unternehmen aus ihren Domainrechnungen, dass .DE Domains günstiger sind als .COM oder .CH Domains. Eine Abhängigkeit ergibt sich also aus der TLD, der Top Level Domain. Aber warum ist das so? Wie setzen sich die Domainpreise zusammen und welche weiteren Preisfaktoren gibt es? Wir verschaffen der Preisgestaltung bei Domainbuchungen mit diesem Beitrag etwas mehr Transparenz.
Der Endpreis wird im Wesentlichen von drei Mitspielern beeinflusst: Da sind auf der einen Seite die Vergabestellen, die TLDs betreiben. Auf der anderen sind die Registrare bzw. die Unternehmen, die Domains anbieten. Der Dritte Teil sind die Kunden, die diese Domains kaufen. Bestimmte Preisfaktoren liegen im Verantwortungsbereich eines dieser Parteien, andere wiederum sind dem Einfluss aller drei zuzuordnen.
Diese Faktoren beeinflussen die Preise der TLDs seitens der Vergabestellen
Die Betreiber haben unterschiedliche Intentionen
Was die finanzielle Wertigkeit von TLDs als erstes prägt, wird bei einem Blick auf dahinterstehenden Betreiber bzw. die Vergabestellen deutlich. Diese haben unterschiedliche Hintergründe und Intentionen:
- Die DENIC eG beispielsweise ist eine Genossenschaft, unter der sich Registrare zusammengeschlossen haben. Registrare sind die Anbieter der Domains, bei denen Unternehmen Domains kaufen können. Das heißt, dass das Interesse hier auf Seiten der Registrare liegt: Der Fokus liegt damit auf einer hohen Kosteneffizienz.
- Eine .COM Domain wiederum ist eine Domain, die vom privatwirtschaftlichen US-amerikanischen börsennotierten Unternehmen Verisign Inc. vergeben wird. Das Unternehmen hat extra dafür im Jahr 2000 die Firma Network Solutions gekauft, die bis dahin die .COM, .NET und .ORG TLDs betrieben hat. Durch die Gewinnerzielungsabsicht liegen die Preise hier oft höher.
- Ein weiteres Beispiel ist die Schweizer Stiftung SWITCH. Auch sie ist Betreiber einer Vergabestelle, nämlich für die länderspezifische TLD .CH. Anders als bei einer Genossenschaft oder bei einem börsennotierten Unternehmen liegt die Verwaltung in staatlicher Hand. Das hat positive Auswirkungen auf die Preise.
Mehr Registrierungen führen zu niedrigeren Preisen
Nach der unterschiedlichen Intention ist die Anzahl der registrierten Domains ein weiterer Preisfaktor. Besonders Vergabestellen, deren Markt beschränkt ist und die daher weniger Registrierungen zu erwarten haben, müssen höhere Preise verlangen, um den sehr kostenintensiven sicheren Betrieb einer TLD wirtschaftlich abzubilden. Beispiele dafür sind TLDs, die für bestimmte Zielgruppen bestimmt oder in Abhängigkeit der Lokalität eingeschränkt sind. Einige Beispiele dazu:
TLD |
Bestimmt für: |
.GMBH |
Unternehmen der Rechtsform GmbH |
.BIZ |
geschäftliche Websites |
.AERO |
Luftverkehrsunternehmen |
.MUSEUM |
Museen |
.JOBS |
Arbeitsvermittlungen |
.CAT |
Katalanische Linguistik |
Höherer Automatisierungsgrad führt zu sinkenden TLD-Kosten
Einhergehend mit der Anzahl der registrierten Domains erhöht sich entsprechend der Verwaltungsaufwand. Eine natürliche unternehmerische Reaktion darauf ist Automatisierung. Große Vergabestellen verfügen über automatisierte Prozesse, welche die Mechanismen einer Registrierung in Echtzeit abbilden können. Kleinere Vergabestellen wiederum haben einen höheren Anteil manueller Arbeit, ggf. mit Paper Work.
Der Einfluss der Domainanbieter auf die Preiszusammensetzung einer TLD
Serviceentwicklung als Domainprovider
Wie bei jedem Unternehmen fallen auch bei Registraren und Resellern Kosten für die Entwicklung der Services im Kontext der TLD-Verwaltung sowie für den Betrieb an, die teilweise über die Preisgestaltung bei den Domains Ausgleich finden. Seitens der Kunden entsteht dafür ein deutlich geringerer Aufwand in der Umsetzung des Corporate Domain-Management. Im Idealfall lassen sich tatsächlich alle Domains des Unternehmens, gänzlich unabhängig von der TLD, zentral bei einem Anbieter in nur einem Webtool verwalten. Diese Zeitersparnis beim Kunden resultiert aus den Entwicklungskosten für den Service des Domainanbieters, was sich natürlich auf die Preise auswirkt.
Akkreditierung und Registrierung, um Domainanbieter zu werden
Neben den Entwicklungs- und Betriebskosten sind auch noch weitere finanzielle Hürden zu überwinden, insbesondere bei der Akkreditierung des Domainanbieters: Je nach Land und insbesondere nach angebundener TLD fallen Kosten für Prüfungen, Schulungen, technische Lösungen, Wartungen sowie Gebühren und Sicherheitsleistungen an. Ein konkretes Beispiel sind Bankbürgschaften. Auch diese Ausgaben und Kapitalbindungen projizieren sich auf die Domainpreise und stellen somit einen Kostenfaktor dar.
Reseller und Sub-Reseller treiben den Preis
Die Provider kümmern sich prinzipiell im Kundenauftrag um die Registrierung bei den Vergabestellen. Provider sind entweder Registrare oder Reseller. Beispiele für letztere sind die meisten Werbe- und Internetagenturen, Hostinganbieter oder Systemhäuser sowie diverse weitere IT-Dienstleister im Webbereich. Reseller nutzen Domains zur Kundenbindung und verdienen am Verkauf mit. Dasselbe gilt für weitere Sub-Reseller, die Reseller-Kette kann hier erstaunlich lang sein.
Der direkte Einfluss des Kunden auf den Domainpreis
Ein Kunde hat auf zwei Wegen einen direkten Einfluss auf den Preis einer Domain: Er kann ihren Preis beispielsweise durch Zusatzservices oder andere besondere Dienstleistungen und Anforderungen nach oben verändern. Diese Kosten kommen zum Basispreis hinzu. Beispiele für solche Zusatzservices sind:
- Trusteeservice: Der Kunde verlangt einen lokalen Ansprechpartner seitens der Registry: In Brasilien beispielsweise braucht es für die entsprechende .BR TLD einen Wohnsitz im Land.
- WHOIS-privacy: Der Inhaber einer Domain soll im Internet anonymisiert werden
- Schutzmechanismen: IT-Security Services zum Schutz vor allem von systemrelevanten Domains, z.B. Anycast DNS, Registrar-Protection uvm.
Außerdem können große Domainportfolios innerhalb einer TLD können zu Preisnachlässen führen. Dieser Mengenrabatt ist durch einen sinkenden Verwaltungsaufwand des Domaindienstleisters möglich. Solche Volumenpreise hängen vom Registrar und der Menge der TLDs ab. Marktseitig beeinflussende Faktoren
Was ist mit der den Preis bestimmenden Nachfrage?
Selbstverständlich hat das Prinzip des Marktes auch einen Einfluss auf die Kosten der TLDs. So ist die .COM Domain seit Jahren die bekannteste TLD überhaupt, weshalb das dahinterstehende Unternehmen generell höhere Preise verlangen kann. Hinzu kommen Premiumdomains mit besonders kurzen sowie prägnanten und daher begehrten Begriffen, die ebenfalls teurer verkauft werden. Einen viel größeren Einfluss hat dieses Prinzip jedoch über den Sekundärmarkt bzw. den Handel von SLDs (Second Level Domain) – also über den eigentlichen „Namen“ einer Website. Die Macht der Preisbildung kann hier sowohl auf Seiten der Vergabestelle als auch auf Seiten des aktuellen Domaininhabers liegen. Die Bekanntheit und Seltenheit sind hier Preistreiber, die den Domainpreis in Ausnahmefällen auch auf einen 7-stelligen Betrag hochschnellen lassen.
Währungsschwankungen beeinflussen den Preis einer TLD
Dasselbe gilt übrigens für einen weiteren Mechanismus der globalen Märkte, dem internationale Geschäftsbeziehungen praktisch immer unterliegen: Währungen und ihre Schwankungen.
Für Unternehmen entscheidend: Kostenvorteile dank Corporate Domain Management
Das Domain Management ist ein eigener Service, der technisch weder an Webhosting noch andere Angebote gekoppelt sein muss. Es ist daher ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Domain beispielsweise „zum Hosting gehört“ und nicht separat verwaltet werden kann. Webagenturen nutzen die Domain in diesem Sinne gerne zur Kundenbindung. Damit gehen jedoch Risiken wie der Verlust der Domain oder lange Reaktionszeiten im Falle eines Serverausfalls einher, die zu hohen Folgekosten führen können. Hinzu kommen Kostentreiber wie die ressourcenlastige dezentrale Verwaltung von Domains im Unternehmen.
Reaktionszeiten bei Angriffen oder Serverausfällen
Webagenturen arbeiten nicht immer. Wer keine teuren Serviceverträge hat, muss damit rechnen, dass beispielsweise am Wochenende niemand zu erreichen ist. Im Falle eines Angriffs auf die Server oder eines technischen Serverausfalls, kann unter Umständen nicht schnell genug reagiert werden. Hohe Schäden und Aufwände für deren Beseitigung sind die Folge. Hätten Sie selbst die Kontrolle über Ihre Domains, wäre die Umleitung auf das Zweitsystem eine Sache von wenigen Minuten.
Dezentrale Domain Verwaltung als Kostentreiber
Abteilungen ordern Domains bei unterschiedlichen Anbietern, was wiederum zu separaten Rechnungsstellungen führt. Neben dem Accounting betrifft dieser Mehraufwand aber auch andere Abteilungen sowie natürlich jene, die Domains besitzen und verwalten. Abteilungsübergreifende Abstimmungen werden ebenfalls erschwert.
Durch ein zentrales Domain Management sinken diese strukturellen und zeitlichen Aufwände – und damit auch die Kosten. Hinzu kommen geringere Risiken und schwächere Abhängigkeiten sowie evtl. Mengenrabatte. Wie hoch genau die Kosteneinsparung bei Ihnen damit wäre, können Sie gerne prüfen: